Wenn smart nicht immer smart ist.

The world’s largest maker of TVs by shipments added new tile ads to the main menu bar of its premium TVs in the U.S. in June 2015, and is planning to expand the option to Europe in coming months, people familiar with the matter said.

Samsung is working to expand its pool of advertising clients by using agencies and its ad-sales team in New York, according to one of these people, and by using software updates to retroactively activate tile ads on older smart-TV models.

 

Als ich heute morgen im Bus obigen Artikel aus dem Wall Street Journal las, fühlte ich mich sofort erneut in meiner Haltung gegenüber sog. SmarTV’s und im besonderen gegenüber Samsung bestätigt.

Smart TV’s sind nicht smart.

Vor 3 Jahren habe ich mir einen Samsung ES7090 zugelegt, der bis heute seinen Dienst als Bildwiedergabegerät zuverlässig verrichtet. Farben, Kontrast, Schärfe und flüssige Wiedergabe von HD-Inhalten sind nachwievor hervorragend und gaben damals auch den Ausschlag für die Anschaffung. Den vollmundig beworbenen SmartHub Features bin ich -zugegebenermaßen- allerdings aufgesessen. Recht schnell stellte sich heraus, daß diese als smart beworbenen Features nicht wirklich smart waren. Im wesentlichen beschränken sich diese Funktionen auf oftmals schlecht programmierte Apps zum Abspielen von Video-oder Audio-Streams diverser Anbieter. Die Bedienung dieser Features über die IR-Fernbedienung ist -gelinde gesagt- unbrauchbar und grottenlangsam. Die Gesten- und Sprachsteuerung…uiuiui…da sag ich mal besser nichts weiter dazu.
Das alles können externe Geräte wie ein AppleTV, FireTV oder Chromecast um Grössenordnungen besser und sind verglichen mit dem Mehrpreis, der für die Smart-Funktionen verlangt werden, wesentlich günstiger.

Wenn in Zukunft die Anschaffung eines neuen Fernsehers ansteht, dann gemäß folgender 4 Regeln:
1. Kaufe einen “dummen” Fernseher mit Multi-Tuner.
2. Achte auf ein hervorragendes Display.
3. Achte auf ausreichend viele HDMI-Anschlüsse und
4. stecke einen externen Abspieler (AppleTV, FireTV, Chromecast,…) dran.

Fertig ist die Laube.
Zugegeben, heutzutage ein dummes Display zu finden dürfte wohl die schwierigste Aufgabe dabei sein.

Samsung schießt sich wieder ins eigene Bein.

Erst Anfang vergangenen Jahres hat Samsung seine Kunden mit -ich sag mal- sehr unglücklich formulierten Datenschutzrichtlinien bei der Nutzung von Sprachbefehlen verprellt und verunsichert. So warnte Samsung davor, daß “…dass sämtliche gesprochenen Worte, auch persönliche oder sensible Informationen, bei Ihrer Nutzung der Spracherkennung erhoben und an einen Drittanbieter übertragen werden…” Zwar hat man da sofort nachgebessert, aber das Vertrauen und der Ruf waren bereits nachhaltig beschädigt.

Nach diesem Beinschuß hat Samsung wieder nachgeladen und drückt jetzt zielsicher ein weiteres Mal ab. Denn nun will man neue Erlösquellen erschliessen mit der Einblendung von Werbung ins laufende Programm und nach den USA nun auch in Europa Kunden damit beglücken. Wie aus dem obigen Artikel weiter hervorgeht, kämpft Samsung mit rückläufigen Verkaufszahlen, einem gesättigten Markt, günstigeren Anbietern aus China, Gewinnmargen in der Größenordnung von 3%-5% und hohen Investitionen für die Displaytechnologien. Was liegt da näher als auf so eine brilliante Idee zu kommen, wenn die Marktbedingungen so ungünstig sind? Zumal der Umsatz mit Werbeeinblendungen in 2015 in den USA mit $20-$30 Mio. verglichen zu den $25 Mrd. Umsatz aus dem TV-Geschäft verschwindend gering ist. Klingt alles nach einem smarten Plan. Bravo!

Für mich steht allerdings fest, dass das Netzwerkkabel weiterhin in meinem Samsung-Fernseher nichts zu suchen hat und ich mir 3 Mal die Anschaffung eines Samsung Produkts überlegen werde. Ich brauche keine Werbeschleuder in meinem Wohnzimmer.

 

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