Heute um Punkt 15:00 hat Apple die neue und lang angekündigte Email-App namens “Spark” freigegeben für iPhone und Apple Watch. Hinter Spark steckt die Softwareschmiede Readdle, deren großartige Apps, wie z.B. PDF Expert, Documents oder Scanner Pro sich bereits einen Stammplatz in meinem Start Screen gesichert haben. Und was mich erstaunt hat: sie ist kostenlos!
Auf Twitter war der Launch bereits vor Wochen groß angekündigt und war auch mit einer öffentlichen Beta-Phase verbunden. Und nun ist sie da! Also, schauen wir doch mal rein.
Einbinden von Email Accounts.
Spark kann an so ziemlich jeden Email Account angeschlossen werden: Google, Exchange, Yahoo, iCloud oder Outlook werden im Wizard gleich angeboten, aber auch jeder andere Emailserver dürfte Anschluss finden.
Ich habe gleich versucht meinen iCloud Account einzubinden, was erst im zweiten Anlauf klappte problemlos.
Als Emailadresse muß eine iCloud Adresse angeben, also eine im Format “name@icloud.com”. Andere Email Adressen, z.B. mit der ihr euch sonst in iCloud anmeldet, werden nicht akzeptiert.
Hinweis: Darüber hinaus empfiehlt es sich auch ein appspezifisches Passwort für Spark zu generieren und dieses in Verbindung mit der iCloud-Adresse dann zu verwenden. Ich bin nicht unbedingt der Typ, der jeder App gleich sein iCloud-Passwort anvertraut. Das appspezifische Passwort könnt ihr in der Verwaltung der Apple-ID generieren.
Spark’s Smart Inbox.
Sobald man in seinem Email-Account eingeloggt ist, landet man sofort in der “Smart Inbox” von Spark. Diese wirkt schön aufgeräumt und ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, einzig der blaue Hintergrund ist Geschmacksache. In der Smart Inbox kategorisiert Spark die Emails nach neu eingetroffenen Emails, Newslettern, sog. Pins, also markierten Nachrichten, und den bereits gelesenen Emails und zeigt sie anti-chronologisch an. Ein klasse und nützliches Feature, wie ich finde, da man so auf einen Blick die wichtigen von den unwichtigen Emails unterscheiden kann. Alternativ kann man aber auch die klassische Ansicht wählen, wie man sie von der bordeigenen Email-App her kennt.
Über konfigurierbare Swipe Gesten lassen sich einzelne Emails löschen, markieren, ins Archiv verschieben oder auch beantworten. Ein nettes Feature ist auch, dass durch Schütteln des iPhones solche versehentlich ausgeführte Aktionen wieder rückgängig gemacht werden können.
Anbinden von Cloud-Diensten.
Ein Feature, das ich bisher noch bei keiner Email App so gesehen habe, ist das Einbinden von Cloud Services, wie z.B. Dropbox, Google Drive, OneDrive, etc. aber auch von Diensten wie Evernote, OneNote, Pocket oder Instapaper. Damit lassen sich dort entweder Attachments ablegen oder Email als Notizen einfügen. Dabei erlaubt Spark auch das Umwandeln einer Email in ein PDF-Dokument. Durchaus praktisch, da ich z.B. gern ToDos und zugehörige Email-Korrespondenzen in OneNote dokumentiere.
Mit Smart Search ganz einfach finden.
Mit der Smart Search Funktion lassen sich Emails, Anhänge oder Links ganz einfach wiederfinden. Dabei kann man in der Searchbox auch “natural language” eingeben. Z.B “attachments from Egon Müller” zeigt mir alle Anhänge an, die mir Egon Müller geschickt hat. Aber auch komplexere Suchanfragen wie “show me attachments from Egon Müller sent last week” werden erstaunlich zuverlässig und schnell verarbeitet. Da Spark momentan nur in Englisch lokalisiert ist, müssen die Suchanfragen in Englisch sein, was für mich nicht weiter schlimm ist. Weitere Sprachen sollen aber bald folgen.
Noch nicht ganz fertig.
Bis hierhin bin ich wirklich sehr begeistert von Spark. Allerdings gibt es für die kommenden 1.x Versionen noch bisschen was zu tun. Was mir in der kurzen Zeit aufgefallen ist:
- In der Ansicht der Emails ist weder Zoom noch Querformat möglich. Bei Emails mit sehr kleiner Schrift wäre diese Möglichkeit durchaus wünschenswert.
- Der Badge Counter funktioniert momentan nicht zuverlässig.
- Auch mehr Konfigurationsmöglichkeiten der Swipe Gesten wäre nicht schlecht.
- Das Bearbeiten mehrerer Emails auf einmal, z.B. verschieben oder löschen, fehlt.
Wenn man noch ein wenig tiefer in den Settings stöbert findet man noch einige ausgegraute Optionen hinter denen “Comming soon” steht. Bestimmt sehr interessant, was noch in der Pipeline steckt.
Fazit.
Mit Spark ist Readdle ein ganz großer Wurf gelungen und die 18 Monate Entwicklungszeit haben sich gelohnt. Die Benutzung der App läuft nicht nur leicht von der Hand, sondern macht auch richtig Spaß. Sicherlich habe ich noch nicht alle Features entdeckt und ausprobiert, aber die Wahrscheinlichkeit, dass bei mir der Funke überspringt und Spark mein Default Email Client auf dem iPhone wird, ist extrem hoch. BTW: Eine iPad Version soll noch folgen.
Laut einigen Tweets von Readdle ist und bleibt Spark kostenlos. Womit die Jungs und Mädels später aber auch paar Euros verdienen wollen, bleibt daher noch abzuwarten.
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