WordPress beschleunigen – Teil 2.

Wie angekündigt, habe ich noch ein wenig an meiner WordPress-Installation geschraubt, um die Performance zu erhöhen.
Ursprünglich hatte ich WP in ein separates Verzeichnis in root installiert und die index.php entsprechend angepaßt, um die Startseite direkt über https://nsign.net aufrufen zu können. Das ist nun keine unübliche Vorgehensweise, hatte jedoch negative Effekte auf die Performance des Blogs (Analyse läuft). Über eine angepasste .htaccess im  root Verzeichnis gelang es mir jedoch die Ladezeiten um ca. 50% zu verbessern.

Beim goggeln zu diesem Thema stolperte ich immer wieder über das empfohlene und gelobte WP-Plugin namens W3 Total Cache (W3TC). Die große Mehrheit der User berichtet von sehr spürbaren Verbesserungen, weshalb ich das Pluin unbedingt mal ausprobieren wollte. Normalerweise bin ich beim Einsatz von Plugins relativ zurückhaltend, aber das Ergebnis hat mich sehr positiv überrascht.

Das Pluin selbst bietet vielfältige Settings für Caches, Expires und Minify. Ensprechend ist die UI nicht unbedingt hübsch, aber die einzelnen Settings werden recht verständlich erklärt und man findet sich leicht zurecht. Die einstellung selbst werden in die .htacces eingetragen oder direkt auf dem Server (je nach Umfang des Hostingpaketes) eingerichtet. Die Anbindung an ein CDN ist auch möglich.

Hier die Messwerte und Bewertungen mit und ohne Anwendung von W3CT:

before

after

Das war schon mal ein enormer Fortschritt, der PageSpeed Grade erhöhte sich um 30% und der YSlow Grade um immerhin 6%. Auch die Ladezeit wurde mehr als halbiert. Ich war neugierig was noch an Potential drinsteckt.

Bevor ich weiterfahre, noch ein Hinweis zum Thema Messen. Mein Messtechnik-Professor an der Uni sagte immer “Wer viel misst, misst Mist.”, womit er Recht hat. Die hier ermittelten Meßwerte sind sicherlich nicht immer 100%-ig reproduzierbar und unterliegen einer gewissen Streuung, sind allerdings schon mal ein guter Indikator und bestätigen ein gutes Stück die Wahrnehmung. Das reicht mir hier völlig aus.

Beim “Rumspielen” mit dem Meßtool stellte ich fest, dass wenn ich die Messung nicht über das root-Verzeichnis, sondern über den Ordner in dem WP installiert war laufen ließ, die Ergebnisse um einiges besser waren.

Was lag also näher die Installation aus dem Unterverzeichnis nach root umzuziehen und die Datenbankeinträge entsprechend anzupassen. Auch dazu gibt es zwar einige Plugins, die die Migration inklusive Datenbank (offenbar) sehr gut und einfach unterstützen. Ich habe jedoch lieber den old-school Weg gewählt.

Latest Performance Report for: http:nsign.net: | GTmetrix 2015-04-29 01-21-04

 Boo-ya! Das hat beim YSlow Grade nochmal einen echten Boost gebracht. Der PageSpeed Grade ist etwas gesunken und wg. der 80% Schwelle von B auf C gesunken. Allerdings gibt es hier auch o.g. Schwankungen, da ich heute morgen einen B-Grade messen konnte und die Ladezeit bei 1,5 sek. lag.

Fazit:
Mein Selbstversuch hat mir gezeigt, dass es durchaus sinnvolle und einfache Massnahmen gibt, WordPress etwas Beine zu machen. Dass die WP-Installtion in root im Gegensatz zu einer Installation in ein eigenes Unterverzeichnis sich so extrem positiv auswirkt, hatte ich nicht erwartet. Die Bewertung durch PageSpeed und YSlow ist sicherlich zu hinterfragen, aber auf die Ladezeiten hat sich der Einsatz von W3TC und der Umzug nach root mehr als positiv ausgewirkt.

Was sind eure Erfahrungen dazu?

Share:

Schreibe einen Kommentar